Singapur lag hinter uns und nun konnte unsere Rundreise durch Malaysia beginnen. Wir hatten Malaysia über den Landweg von Singapur kommend erreicht. In Johor Bahru war geplant, einen Mietwagen zu nehmen und die nächsten vier Wochen damit durch Malaysia zu fahren. Doch da hatten wir unser erstes Problem.
Einen Bus für uns sieben hatten wir bereits vor der Reise gebucht. Allerdings stellte sich vor Ort heraus, dass dieser Bus auf engsten Raum für uns sieben Leute zwar gerade so passte, aber unser Gepäck niemals fassen konnte. Also musste ein neuer Plan her. Diese Planänderung kostete uns einige Nerven und am Ende ca. drei Stunden hin- und hertüfteln, aber irgendwann saßen wir in einem größerem Bus zusammen mit unserem Gepäck und machten uns auf den Weg nach Malakka. In Johor Bahru hatten wir wegen der Verzögerung an der Autoverleih-Station keinen weiteren Aufenthalt. Diese Stadt war für uns aber eh nur als Start für unsere Rundreise geplant und deshalb ging es für uns direkt auf die Autobahn.
Malakka
(Malaiisch: Melaka)
Es lagen etwa drei Stunden Fahrt nach Malakka vor uns. Und leider hatte die Autoverleihstation diesen größeren Bus nur für einen Tag frei, also musste er am nächsten Tag zurück gebracht werden. Das war ein ziemlicher Mist und kostete nochmal Zeit. Aber es mussten nicht wir alle zurück nach Johor Bahru. Die Jungs haben die Rückgabe übernommen und sind anschließend mit dem Bus wieder in Malakka angekommen.
Wir Mädels haben zusammen mit den Kindern derweil alles für das bevorstehende Weihnachtsfest vorbereitet und in geheimer Mission einen Weihnachtsbaum samt Schmuck besorgt.
In Malakka verbrachten wir eine wunderschöne Zeit. Und ein tolles, wenn auch mal ganz anderes Weihnachtsfest. Bei über 30 Grad, Sonne und Pool war die tatsächliche Weihnachtsstimmung etwas verhaltener als üblich. Aber für die Kinder hatten wir eine schöne Bescherung und am Abend dann mit den daheim gebliebenen geskypt.
Spaziergang am Malakka River
Es landen weniger westliche Touristen in der wirklich schönen Stadt Malakka. Aber wir fühlten uns dennoch sehr wohl hier. Da alle Sehenswürdig-keiten sehr nah beieinander liegen, kann man die Innenstadt ganz gemütlich zu Fuß erkunden. Ein Spaziergang entlang des Malakka River hat uns richtig gut gefallen. Vorbei an der St. Francis Xavier Kirche oder an den vielen bemalten Häusern, erlebten wir diese Route so richtig schön bunt.
Christ Church
Der Rote Platz lud uns gerade bei einem kleinen Snack & Drink zu einer kurzen Pause ein. Dies ist der meistbesuchte Platz der Stadt, der mit dem Stadthuys und der Christ Church gleich noch zwei Highlights bietet. Beide Gebäude sind von der holländischen Architektur gekennzeichnet. Die berühmte Christ Church wurde 1753 erbaut und für den Bau des Daches wurden extra Dachziegel aus den Niederlanden importiert. Die tolle Atmosphäre mit der Mischung aus Straßenkünstlern und Basar ließ uns hier eine Weile verweilen.
St. Paul’s Hill
Unweit vom Roten Platz entfernt haben wir dann noch den St. Paul’s Hill erklommen. Die Kolonial-herren nutzten früher den Hügel, um deren Territorium zu überblicken und zu überwachen. Oben auf dem Hügel befindet sich die im Jahr 1521 erbaute St. Paul’s Church. Auch wenn hiervon nur noch Ruinen zu bestaunen sind, mochten wir es hier oben sehr und konnten dazu noch den tollen Ausblick auf die Stadt genießen.
Malakka River Cruise
Mit der Abenddämmerung wollten wir dann eine Bootsfahrt auf dem Malakka River starten. Die Boote der Malakka River Cruise starten an zwei verschiedenen Stationen, jeweils am Ende des Flusses. Die gesamte Tour führt über 9 km den Fluss entlang, dauert ca 40 Minuten und kostet 15 malayische Ringits.
An der von uns gewählten Einstiegsstation liegt ein portugiesischen Schiff. Das Flor de la Mar ist ein Nachbau eines portugiesischen Schiffs, das 1511 in der Straße von Malakka untergegangen ist und heute ein maritimes Museum von Malakka beherbergt.
Chinatown
Natürlich haben wir uns auch Chinatown mit seinem Herzstück den Jonker Walk angesehen. Die Jonker Street, ist bei Antiquitätensammlern aus aller Welt bekannt. Die Straße gilt als einer der besten Orte für Antiquitäten-Schnäppchen. Hier gibt es auch zahlreiche Cafés, Kunsthandwerksläden und noch viele alte chinesische Gebäude zu sehen. Dass häufig Altes auf Neues stößt, verlieh der Straße ein besonderes kulturelles Flair.
Ursprünglich gründeten die Chinesen Malakka und bis ins 15. Jahrhundert blieb die Stadt quasi eine chinesische Kolonie. Später stand Malakka unter portugiesischer, danach Holländischer und schließlich englischer Herrschaft. Und dabei hat jede Kolonialmacht ihre Spuren in der Stadt hinterlassen, was zu einem sehr interessanten architektonischen und kulturellen Mix führt. Sicher hat das dazu beigetragen, dass Malakka seit 2008 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Die Stadt hat uns sehr gefallen und mit der Dauer von 5 Tagen Aufenthalt haben wir ruhige Tage am Pool genauso genossen wie das wilde Treiben in der Altstadt Malakka.
Auf dem Weg in die Hauptstadt
Da wir uns nun kurzfristig für den weiteren Verlauf unserer Rundreise gegen den (zu kleinen) Mietwagen entschieden, haben wir unsere Weiterreise mit dem Bus fortgesetzt. Und dazu können wir mal gleich zu Beginn sagen, das war ein tolles Erlebnis. Also vor Busfahrten in Asien muss man sich hier in Malaysia überhaupt nicht fürchten. Ein sehr moderner und super bequemer Bus der uns zu keinem Zeitpunkt irgendein unsicheres Gefühl verlieh, brachte uns wie angekündigt in 2,5 Stunden nach Kuala Lumpur.
Der Bus war sauber aber etwas kühl. Doch darauf waren wir vorbereitet. Die Asiaten haben die Angewohnheit, auf solchen Überlandfahrten die Reisebus-Innenräume auf kalte 18 Grad runter zukühlen. Und das ist für uns mit der Tatsache, dass draußen ja über 30 Grad herrschen, etwas ungewöhnlich. Aber wir hatten lange Kleidung und Decken griffbereit im Handgepäck und konnten uns auf der Fahrt super entspannen, sogar teilweise schlafen.
Kuala Lumpur
Die Hauptstadt Malaysias ist einfach nur wow!
Die Stadt hat etwa 1,6 Millionen Einwohner, deren Metropol-Region jedoch zählt bereits um die rund acht Millionen Einwohner und davon sind über 40 Prozent chinesischer Herkunft. Kuala Lumpur ist vergleichsweise noch sehr jung. Die Stadt wurde erst Mitte des 19. Jahrhunderts von Zinnsuchern mitten im Urwald gegründet. Aber die alles überragende Architektur verschiedenster Wolkenkratzer stellt inzwischen längst sämtliche Tempel in Kuala Lumpur in den Schatten. Der Unterschied zu anderen Metropolen liegt darin, dass Kuala Lumpur keine weitreichende Geschichte hat.
Malaysias Hauptstadt hat in den letzten Jahren einen enormen Bauboom erlebt. Erstaunlicher Weise ist die Metropole aber trotz Großstadt-Charakter sehr grün und sauber. Man findet überall Grünanlagen und Parks, die zum verweilen einladen. Aber das Wahrzeichen Kuala Lumpurs bleiben weiterhin die Petronas Towers.
Mit ihren 452 Metern Höhe sind sie abends spektakulär erleuchtet. Die Aussicht soll fantastisch sein! Doch mit meiner Höhenangst habe ich bisher die Auffahrt, weder bis zur Sky Bridge, die beide Türme miteinander verbindet, noch höher bis in die 86. Etage, nicht gewagt.
Gern beobachteten wir die Fensterputzer, die die Scheiben der Türme wieder zum strahlen bringen. Etwa aller Vierteljahr wird das gemacht.
Heli Lounge Bar
Doch empfehlen können wir einen Besuch in der Heli Lounge Bar. Hier kannst Du die beste Aussicht in Kuala Lumpur genießen. Da bin sogar ich mit rauf. Ok, nicht ganz nach oben. Denn diese Bar befindet sich auf einer Helikopter-Landeplattform auf dem Dach eines Hochhauses. Sie wird allabendlich zu einer Bar umfunktioniert und ist somit tatsächlich ausschließlich rundherum offen und nur mit einem Absperrband umgeben. Darunter jedoch ist das letzte Hochhausgeschoss, vollständig verglast und überdacht. Also komplett verschlossen und damit ok für mich. Da Kinder oben auf der Freifläche nicht erlaubt sind, haben wir Mädels die Sitzgelegenheiten direkt an den Fensterscheiben für unsere Aussicht genutzt und der Rest unserer Reisegruppe verweilte eine ganze Weile oben in der Bar. Wirklich toll ist auch, dass ein Getränk pro Person zu kaufen gleichzeitig der Eintritt für die Freifläche ist und somit hier nicht nur die beste sondern vermutlich auch die günstigste Aussicht von oben auf Kuala Lumpur zu finden ist.
Zu weiteren Highlights Kuala Lumpurs zählen Chinatown, Little India, der Zentralmarkt, der Königspalast und der Merdeka Square mit dem eleganten Sultan Abdul Samad Building aus der Kolonialepoche der Briten.
Es hat uns sehr gefallen, ist es doch schon wegen seiner Bauweise sehr auffällig und eher untypisch für Kuala Lumpur. Heute ist das historische Gebäude Sitz der obersten Gerichte des Landes, unter anderem des Obersten Gerichtshofs (Supreme Court). Aber eher sein Stil und sein schöner Glockenturm machen das Gebäude zu einem beliebten Fotomotiv.
Und wenn es dann Abend wird in der quirligen Stadt, kann man sich auf Essens-Suche begeben. Und das war für uns innerhalb Malaysias tatsächlich am besten in Kuala Lumpur. Hier war das Essen auf den Straßen so vielfältig wie die Einwohner der Stadt. Malaysische, chinesische und indische Imbissstände stehen unmittelbar neben einander und wie immer ist es so, dass je länger wir unterwegs sind, auch immer mutiger bei der Essens-Auswahl werden.
Shoppen in Kuala Lumpur
Wer uns kennt, weiß sehr wohl, dass wir uns aus shoppen mal so gar nichts machen. Aber wer es mag, kann in einigen der zahlreichen Malls auch neben dem shoppen tolles erleben. Dem „Globe Shopper Index“ zufolge ranked Kuala Lumpur als zweit bestes shopping Ziel hinter Hong Kong und laut „CNN“ liegt Kuala Lumpur sogar weltweit auf Platz vier hinter New York, Tokio und London. Wir haben uns zwei Malls angesehen.
In der Berjaya Times Square-Mall gibt es doch tatsächlich einen Freizeitpark mit Achterbahn. Das alles im Gebäude in der oberen Etage. Mit der sind wir nicht gefahren, ich wegen meiner Höhenangst nicht und Kinder dürfen in diese erst ab einem höheren Alter als Leni einsteigen. Sie wäre da aber eh nicht eingestiegen, schaute doch auch irgendwie ziemlich wackelig aus, diese verrückte Achterbahn. Der Freizeitpark grundsätzlich hatte einige Fahr-Attraktionen für unsere Kids und sie hatten zusammen mit den Papas viel Spaß. Wer also auf Jahrmarkt, Rummel oder Oktoberfest steht, ist hier genau richtig.
Sunway Pyramide-Mall
Und in die Sunway Pyramide-Mall sind wir gefahren, weil Leni so gern auf dem Eis läuft. Denn diese Mall hat eine eigene Indoor Eislaufbahn. Leni war im Glück und wir etwas irritiert. Hat es doch draußen über 30 Grad. Für auf dem Eis hab ich trotzdem eine lange Leggings und ein Longsleeve mitgenommen. So ganz in kurzer Hose und dann Schlittschuhe an den Füßen kam wir irgendwie befremdlich vor. Leni war so begeistert und die Eisbahn kam genau zur richtigen Zeit. Denn als um die Weihnachtszeit von unseren Freunden aus Deutschland Fotos ihrer Ferienaktivitäten geschickt wurden, waren natürlich auch Wintersport-Fotos ihrer Freundinnen dabei. Und klar ist es eine zu erwartende Reaktion, wenn Leni sagt: oh Mama, ich würde jetzt auch gern zum Eislaufen. Nun konnte Leni selbst Eislaufen und Fotos an ihre Freundinnen senden.
Als weitere Besonderheit widmet sich die Sunway Pyramid-Mall verschiedenen Themenbereiche (Fashion Central, Oasis Boulevard, Asian Avenue und Marrakesch.
Im Marrakesch Bereich war alles sehr orientalisch dekoriert, besonders toll war der künstlich ausstaffierte Deckenhimmel. Ein Teil des Centers und dessen Haupteingang ist im ägyptischen Design gehalten und passend dazu dominiert eine große Nachbildung der Sphynx die Aussenfassade. Untergebracht sind auch zwei Hotels, das Sunway Resort & das Spa-Pyramid Tower Hotel, in diesem großen Komplex.
Sunway Canopy Walk
Um dieses komplette Areal herum führt der sog. Sunway Canopy Walk. Der „Canopy Walk“ ist ein über 1,5 km langer überdachter Gehweg der von der Mall zum Sunway University College und zur Sunway Lagoon führt. Die hohen Bäume bieten viel Schatten und den spazierenden einen herrlichen Blick auf den Wildlife Park, den Surf Beach und das Wagon Wheel des benachbarten Themenpark Sunway Lagoon.
Und wir fühlten uns so hoch oben ein bisschen wie im Dschungel, mit all dem unterschiedlichen Gesang und den Pfeiftönen großer und kleiner Vögel. Der Canopy Walk und andere Fußgängerwege, die das Wandern zu Fuß in der Nachbarschaft erleichtern, waren einer der Gründe, warum Sunway Resort City den Green Building Index (GBI) in der Township-Kategorie gewann.
Batu Caves
Wir waren während unserer vierwöchigen Rundreise noch ein zweites Mal kurz in Kuala Lumpur (für die Ausreise aus Malaysia). Während dieser Zeit führte uns ein Ausflug zu den von Hindus verehrten Batu Caves mit ihren Höhlentempeln. Die Batu-Höhlen befinden sich mit dem Auto ca. 20-30 Minuten von Kuala Lumpur entfernt. Schon von weiten imponiert die große, goldene Statue am Eingang. Sie ist soo riesig. Auf der hohen bunten Treppe zu den Höhlen rauf gibt es jede Menge wilde Affen. Hier sollte man seinen Rucksack geschlossen halten und nichts in den Händen tragen. Da der Weg hier rauf nicht ganz ohne ist, sind die Affen eine willkommene Abwechslung – so lang sie einem nicht zu nahe kommen. Und dann ging es in die „Light Caves“ rein, die aus Kalksteinfelsen bestehen und im inneren mit mehreren hinduistischen Schreinen und Tempeln ausgestattet sind. Das besondere ist, dass diese Höhle oben offen ist.
Bis hierhin ist noch alles kostenlos. Will man weiter in die „Dark Caves“ muss man Eintritt bezahlen und wird wegen der bevorstehenden Dunkelheit mit Taschen-lampe und Gummistiefel ausgestattet. So kann man hier in einer geführten Tour das Höhlen-Labyrinth erkunden. Und weil besonders darauf hingewiesen wird, dass nicht auszuschließen ist, das ein oder andere Getier anzutreffen, haben wir uns entschieden, diesen Teil der Höhlen vorerst für Erkundungen auszulassen. Denn die Affen waren hier nicht gemeint und mit Spinnen und all dem anderen Gekrabbele haben wir es nicht soo gern, wenn es nicht sein muss. Dafür ging es von Kuala Lumpur für uns weiter nach Ipoh, dem angeblich größten Geheimtipp des Landes.
Ipoh
Wir sind von Kuala Lumpur mit dem Zug nach Ipoh gefahren. Ebenfalls wie das Bus fahren war auch das total easy, nur noch viel kälter. Die Fahrt dauerte nur etwas mehr als zwei Stunden und das war auch gut so. Hier haben wir trotz langer Kleidung und Decken echt richtig gefroren und erstaunlicher Weise wurde keiner von uns krank. Im Zug hatte es knapp 15 Grad, echt verrückt.
Ipoh betraten wir dann über den wunderschönen Bahnhof, erkennbar aber erst, wenn man vor dem Gebäude steht. Von den Einheimischen wird der Bahnhof auch als das Taj Mahal von Ipoh bezeichnet und uns hat Ipoh schon jetzt gepackt.
Altstadt
Besonders die Altstadt hat es uns angetan. Mehrmals sind wir hier zu Fuß durch geschlendert und in dem einen oder anderen gutem Café hängen geblieben. Denn überall in der Altstadt verteilt findet man immer wieder kleinere und größere Streetart-Kunstwerke. Und richtig schöne Bilder kann man in der Mural Art’s Lane sehen. Hier ist die komplette Straße voller genialer Streetart und für Streetart-Fans das reinste Paradies!
Über Ipohs zentraler Market Lane schwebt eine Installation bunter Schirme, ebenfalls ein beliebtes Fotomotiv. Und natürlich jede Menge kreative Wand-malereien. Wir blieben hier länger und verbrachten somit den Jahreswechsel in einer der größten Städte Malaysias aber haben diese vermeintliche Größe in keinster Weise wahr genommen. Ipoh wirkte mit seinen wunderschönen alten Kolonialgebäuden und toller Streetart absolut ruhig und gemütlich auf uns.
Kek Lok Tong Tempel
Aber auf keinen Fall wollten wir uns die Höhlentempel entgehen lassen, welche etwas außerhalb der Altstadt liegen und zu den Top Sehenswürdigkeiten von Ipoh gehören. Wir haben uns für den Kek Lok Tong Tempel entschieden, der auch als der schönste unter den Tempeln in Ipoh zählt. Die riesige Kalksteinhöhle ist geschmückt mit Buddha-Statuen. Stalaktiten und Stalagmiten befinden sich in der gesamten Höhle, die man einmal komplett durchqueren kann.
Über den Hinterausgang gelangt man in einen wunderschönen chinesischen Garten in dessen Zentrum sich ein Teich befindet. Entlang des Weges um den Teich herum stehen immer wieder kleine Pagoden zum Entspannen oder Ausruhen. Hier haben wir eine Zeit lang verweilt und die Stille in der wunderschönen Natur genossen und gepicknickt. Ein wirklich schönes Plätzchen Erde ist dieser Tempel.
Die Aussage zum „Geheimtip“ Ipoh hat sich für uns bestätigt. Ipoh hat uns sehr gut gefallen und könnte ein Ort sein, an den wir sehr gern noch einmal zurück kehren, um weitere Highlights zu entdecken. Aber jetzt sollte Ipoh für uns noch der Startpunkt auf dem Weg in die Cameron Highlands sein.
Cameron Highlands
Etwa zwei Stunden Fahrt mit dem Leihwagen lagen vor uns und wir freuten uns riesig, dass alles mit einem Leihwagen und auch dem Wetter gepasst hat. Eine alpine Berglandschaft durch das Landesinnere ließ uns zunächst staunen. Wir waren begeistert und genossen die Aussicht auf die hohen mit Dschungel bewachsenen Hügel und wenn es auch nur kleine Wasserfälle waren – es war atemberaubend schön.
Gerade noch begeistert
Wir wollten in die Hochland-Stadt Tanah Rata auf etwa 1.500 Metern Seehöhe und je näher wir ihr kamen, umso enttäuschter waren wir. Der Anblick der Landschaft war inzwischen teilweise erschreckend, da alles schöne dem Bau von neuen Hotels in ganz fürchterlicher Optik oder dem Anbau von Plantagen weichen musste.
Ob die Honey-Farms oder die zahlreichen mit Folien bedeckten Erdbeerfarmen, auch grüner Spargel und Kohl wird in Massen hier angebaut und immer mit Folien abgedeckt. Denn hier oben kann es mitunter sehr kalt werden und deshalb wird alles Obst und Gemüse unter Folien angebaut. Diese reichen soweit das Auge blicken kann. Und die Hotels für die Massen an Touristen wurden dermaßen unpassend und nicht ins Bild der Natur passend riesig aus dem Boden gestampft. Die Landschaft frustrierte uns regelrecht und es ist uns unbegreiflich was aus ihr geworden ist. Der Bauboom in Tanah Rata erschien uns ausschließlich auf den Massentourismus ausgelegt zu sein. Die Stadt ist der größte und bekannteste Anlaufpunkt des Hochlands und lässt nur erahnen, was hier am Wochenende erst los ist.
Sollten tatsächlich noch einmal schöne Abschnitte der von uns erwarteten Cameron Highlands kommen? Auf etwa 1.500 bis 2000 Metern Seehöhe fanden wir sie dann. Die Bergkette mit den zahlreichen Teeplantagen, mit ihrem saftigem grün – die das perfekte Motiv für ein Panoramafoto waren.
Da leider wie sehr oft in dieser Region pünktlich zur Mittagszeit der Himmel zuzog und wir uns nach diesem Erlebnis der Naturzerstörung gegen eine geführte Tour durch die Teeplantagen entschieden hatten, war unser Aufenthalt hier nicht besonders lang. Wir entschieden noch am gleichen Tag wieder zurück nach Ipoh zu fahren.
Also bestaunten wir die vor uns liegenden Teepflanzen und beobachteten Arbeiter bei der Teeernte. Kleine Shops mit verschiedenen Teesorten der jeweiligen Farm sowie Ausstellungen zur Geschichte konnte man zum Beispiel auf der BOH-Farm, der berühmtesten Farm der Cameron Highlands anschauen. Anschließend machten wir uns wieder auf den rumpeligen Rückweg und verweilten viel lieber noch in Ipoh.
Ihr könnt es sicher ahnen, wir waren enttäuscht von den Cameron Highlands. Weil die Verantwortlichen des zerstörerischen Baubooms für uns in keinster Weise mehr das Verhältnis von Tourismus zur Natur wahren. In den Bergen der Camerons Highlands befinden sich unter anderem die ältesten Wälder Malaysias. Und auch obwohl der Baumbestand bereits stark abgenommen hat, ist deutlich zu erkennen, dass die Natur weiterhin zerstört wird. Mehrfache Abgänge von Schlammlawinen hat es hier im Hochland bereits gegeben und dennoch scheint auch die Tatsache, dass es dabei Tote gegeben hat, kein verändertes Bewusstsein zum Erhalt der wunderschönen Cameron Highlands zu geben.
Pulau Pangkor
Unsere fast letzte gemeinsame Station mit unserer Familie und endlich liegt vor uns die absolute Erholung.
Waren wir doch bisher gemeinsam durch mal größere oder auch kleinere Städte gereist sollte es jetzt endlich noch richtiges Insel-Feeling geben. Pulau Pangkor ist mit dichtem tropischen Regenwald bewachsen, in dem vor allem Nashornvögel leben. Und viele kleine Sandbuchten ließen unsere Vorfreude auf Sonne und Meer wachsen. Zunächst fuhren wir wieder mit dem Bus von Ipoh nach Lumut um dort in die Fähre umzusteigen, die uns in 30 Minuten direkt nach Pulau Pangkor brachte. Wir hatten ein nettes Resort mit Pool und nah am Meer erwischt und jetzt konnte der Urlaub beginnen.
Inselleben
Eine kleine Insel in der Straße von Malakka vor der Westküste Malaysias gelegen mist sie ganze 12 km Länge und 4 km Breite. Das macht eine Fläche von 22 km² und mit dem höchsten Berg dem Bukit Pangkor erreicht die Insel auch nur eine Höhe von 371 Metern. Nicht sehr groß aber ideal zum Nichtstun und Entspannen. Die Inseln hatte man mit dem Auto in einer halben Stunde umrundet. Wir aber ließen uns richtig Zeit und hielten an jeder Bucht und testeten die vielen vor uns liegenden Strände.
So machten wir aber selbige Erfahrung wie viele andere Reisende auch schon. Der Coral Beach war einfach der schönste Strand der Insel. Mit seiner vor ihm liegenden Insel, zu der man kajaken konnte und dem puder weißen Sand war es hier wie im Paradies.
Unsere Hängematte an eine ins Wasser reichende Palme gebunden und eine Kokosnuss frisch und kalt vom Shop am Beach machte uns absolut glückselig. Hier war es perfekt! Und tatsächlich hatten wir es geschafft, die berühmten Nashornvögel zu Gesicht zu bekommen. Sehr hübsch und imposant waren sie anzuschauen. Ein Vogelpärchen fütterte sich gegenseitig und waren ebenfalls wie wir im absoluten Insel-Glück.
Pure Entspannung
Pulau Pangkor ist sehr ruhig. Klein und fein. Aber genau so haben wir es jetzt haben wollen. Pure Erholung und die letzten gemeinsamen Tage genießen und gemeinsam Zeit verbringen. So tingelten wir täglich zu den verschiedenen Stränden, machten lange Strandspaziergänge oder tobten im Pool. Gutes Essen dazu und mehr brauchten wir schon gar nicht. Pulau Pangkor hat uns alle sehr entspannt.
Diese kleine Inseln war genau das, was wir jetzt brauchten, um unsere Malaysia Rundreise ausklingen zu lassen. Auch um zu verarbeiten, was wir in den letzten Wochen gesehen und erlebt haben.
Fazit
Kultur & Relegion
Es war absolut spannend, neues über Malaysia zu erfahren, über das Land und über die Malaiische, Chinesiche und indische Kultur. Denn man sagt Malaysia nach, dass hier so viele unterschiedliche Volksgruppen und Relegionen friedlich zusammen leben, wie in wohl kaum einem anderen Land.
Der Islam gehört zu Malaysia, denn mehr als 60 Prozent der Bevölkerung sind muslimisch.
Die jungen Frauen mit Kopftuch wirken sehr fröhlich, unbeschwert und weltoffen. Fern von Radikalisierung, dafür mit Lidstrich und Lippenstift. Und natürlich, wie in Asien generell, leben sie mit einer ganz anderen Leichtigkeit und nehmen ihr Schicksal deutlich weniger verbissen an, als wir das von uns Deutschen kennen.
Essen
Das Essen war gewöhnungsbedürftig aber bunt und vielfältig wie die Bevölkerung. Die landestypische malaiische Kost war sehr fleischlastig. Nach Gemüse mussten wir teilweise suchen und deshalb gab es für uns das allerbeste Essen in Kuala Lumpur. Hier gesellten sich die vielen regionalen Spezialitäten zu den indischen oder auch unserer geliebten thailändischen Küche und damit waren wir immer happy.
Malaysier essen sehr oft auswärts. Besonders abends sind die ganzen Straßenrestaurants, Nachtmärkte oder FoodCurts immer gut gefüllt und leider sehr laut. Auch das ist Malaysia.
Transport
Das Bus- und auch Zug fahren war in Malaysia total easy. Wir haben unsere Tickets immer vorher online gekauft, konnten sogar unsere Sitzplätze bereits bei der Buchung aussuchen und es war soo bequem.
Auch wenn wir in den meisten Bus- und Zugfahrten die einzigen Weißen waren. Übers Ohr gehauen wurde wir zu keiner Zeit. Wie bereits oben erwähnt sind die runter gekühlten Fahrgasträume in Bus und Zug etwas nervig und absolut überflüssig. Nimmt man aber lange Kleidung mit, ist es auszuhalten.
Die Fährfahrt nach Pulau Pangkor erwies sich ebenfalls als sehr simpel. Tickets hierfür haben wir direkt am Pier gekauft. Für die Wochenenden wird empfohlen, die Tickets ein paar Tage zuvor schon zu besorgen, da die Fähren von Lumut schnell mal überfüllt sein können.
Taxi bzw. Grab-fahren (asiatisches Pendant zu Uber) ist ebenfalls einfach und auch sehr günstig. Auch hier waren die meisten Fahrer außerordentlich freundlich und gern zu einem Gespräch mit uns bereit.
Verständigung
Offiziell gilt in Malaysia als nationale Sprache Bahasa Malaysia. Diese Sprache erinnert stark an die indonesische Sprache. Aber wegen großer chinesischer und auch indischer Bevölkerungsanteile und der muslimischen Religion werden im multikulturellen Malaysia verschiedene Sprachen gesprochen. Und da die Briten in Malaysia bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts eine große Rolle gespielt haben, waren die Englischkenntnisse der Malaysier zumindest in den Großstädten erfreulich gut.
Grundsätzlich hatten wir nicht den Eindruck, das Malaysia touristisch überlaufen war, dennoch haben wir fast überall Deutsche getroffen. Und das ist irgendwie auch toll. Wir kamen meist sehr schnell ins Gespräch und so wurden Reise- und Locations-Erfahrungen immer gern ausgetauscht. Die Deutschen reisen eben einfach gern.
Wir wollen mehr von Malaysia bereisen! Borneo vielleicht im kommenden Sommer und für die Zeit in der wir in Asien verweilen wird Kuala Lumpur sicher eine Stadt sein, auf die wir uns noch häufiger einlassen werden. Sie bietet sich gerade als Knoten für Flüge in andere Länder an. Und da uns die Mega-Metropole eh so gut gefallen hat, freuen wir uns auf viele weitere Highlights, die da noch kommen werden.
Ich freue mich über Eurer Feedback, schreibt mir doch dazu direkt hier unter dem Artikel im Kommentarfeld.
Eure Boboli