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Singapur lag hinter uns und nun konnte unsere Rundreise durch Malaysia beginnen. Wir hatten Malaysia über den Landweg von Singapur kommend erreicht. In Johor Bahru war geplant, einen Mietwagen zu nehmen und die nächsten vier Wochen damit durch Malaysia zu fahren. Doch da hatten wir unser erstes Problem.

Mietwagen Malaysia

Einen Bus für uns sieben hatten wir bereits vor der Reise gebucht. Allerdings stellte sich vor Ort heraus, dass dieser Bus auf engsten Raum für uns sieben Leute zwar gerade so passte, aber unser Gepäck niemals fassen konnte. Also musste ein neuer Plan her. Diese Planänderung kostete uns einige Nerven und am Ende ca. drei Stunden hin- und hertüfteln, aber irgendwann saßen wir in einem größerem Bus zusammen mit unserem Gepäck und machten uns auf den Weg nach Malakka. In Johor Bahru hatten wir wegen der Verzögerung an der Autoverleih-Station keinen weiteren Aufenthalt. Diese Stadt war für uns aber eh nur als Start für unsere Rundreise geplant und deshalb ging es für uns direkt auf die Autobahn.

Malakka

(Malaiisch: Melaka)

Es lagen etwa drei Stunden Fahrt nach Malakka vor uns. Und leider hatte die Autoverleihstation diesen größeren Bus nur für einen Tag frei, also musste er am nächsten Tag zurück gebracht werden. Das war ein ziemlicher Mist und kostete nochmal Zeit. Aber es mussten nicht wir alle zurück nach Johor Bahru. Die Jungs haben die Rückgabe übernommen und sind anschließend mit dem Bus wieder in Malakka angekommen.

Weihnachten 2018

Wir Mädels haben zusammen mit den Kindern derweil alles für das bevorstehende Weihnachtsfest vorbereitet und in geheimer Mission einen Weihnachtsbaum samt Schmuck besorgt.

In Malakka verbrachten wir eine wunderschöne Zeit. Und ein tolles, wenn auch mal ganz anderes Weihnachtsfest. Bei über 30 Grad, Sonne und Pool war die tatsächliche Weihnachtsstimmung etwas verhaltener als üblich. Aber für die Kinder hatten wir eine schöne Bescherung und am Abend dann mit den daheim gebliebenen geskypt.

Spaziergang am Malakka River

Malakka River

Malakka River

Malakka River

Es landen weniger westliche Touristen in der wirklich schönen Stadt Malakka. Aber wir fühlten uns dennoch sehr wohl hier. Da alle Sehenswürdig-keiten sehr nah beieinander liegen, kann man die Innenstadt ganz gemütlich zu Fuß erkunden. Ein Spaziergang entlang des Malakka River hat uns richtig gut gefallen. Vorbei an der St. Francis Xavier Kirche oder an den vielen bemalten Häusern, erlebten wir diese Route so richtig schön bunt.

Christ Church

Christ Church, Malakka

Der Rote Platz lud uns gerade bei einem kleinen Snack & Drink zu einer kurzen Pause ein. Dies ist der meistbesuchte Platz der Stadt, der mit dem Stadthuys und der Christ Church gleich noch zwei Highlights bietet. Beide Gebäude sind von der holländischen Architektur gekennzeichnet. Die berühmte Christ Church wurde 1753 erbaut und für den Bau des Daches wurden extra Dachziegel aus den Niederlanden importiert. Die tolle Atmosphäre mit der Mischung aus Straßenkünstlern und Basar ließ uns hier eine Weile verweilen.

 

St. Paul’s Hill

St. Paul’s Church, Malakka

St. Paul’s Church, Malakka

Unweit vom Roten Platz entfernt haben wir dann noch den St. Paul’s Hill erklommen. Die Kolonial-herren nutzten früher den Hügel, um deren Territorium zu überblicken und zu überwachen. Oben auf dem Hügel befindet sich die im Jahr 1521 erbaute St. Paul’s Church. Auch wenn hiervon nur noch Ruinen zu bestaunen sind, mochten wir es hier oben sehr und konnten dazu noch den tollen Ausblick auf die Stadt genießen.

Malakka River Cruise

Mit der Abenddämmerung wollten wir dann eine Bootsfahrt auf dem Malakka River starten. Die Boote der Malakka River Cruise starten an zwei verschiedenen Stationen, jeweils am Ende des Flusses. Die gesamte Tour führt über 9 km den Fluss entlang, dauert ca 40 Minuten und kostet 15 malayische Ringits.
An der von uns gewählten Einstiegsstation liegt ein portugiesischen Schiff. Das Flor de la Mar ist ein Nachbau eines portugiesischen Schiffs, das 1511 in der Straße von Malakka untergegangen ist und heute ein maritimes Museum von Malakka beherbergt.

Chinatown

Natürlich haben wir uns auch Chinatown mit seinem Herzstück den Jonker Walk angesehen. Die Jonker Street, ist bei Antiquitätensammlern aus aller Welt bekannt. Die Straße gilt als einer der besten Orte für Antiquitäten-Schnäppchen. Hier gibt es auch zahlreiche Cafés, Kunsthandwerksläden und noch viele alte chinesische Gebäude zu sehen. Dass häufig Altes auf Neues stößt, verlieh der Straße ein besonderes kulturelles Flair.

Ursprünglich gründeten die Chinesen Malakka und bis ins 15. Jahrhundert blieb die Stadt quasi eine chinesische Kolonie. Später stand Malakka unter portugiesischer, danach Holländischer und schließlich englischer Herrschaft. Und dabei hat jede Kolonialmacht ihre Spuren in der Stadt hinterlassen, was zu einem sehr interessanten architektonischen und kulturellen Mix führt. Sicher hat das dazu beigetragen, dass Malakka seit 2008 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Die Stadt hat uns sehr gefallen und mit der Dauer von 5 Tagen Aufenthalt haben wir ruhige Tage am Pool genauso genossen wie das wilde Treiben in der Altstadt Malakka.

     

Auf dem Weg in die Hauptstadt

Da wir uns nun kurzfristig für den weiteren Verlauf unserer Rundreise gegen den (zu kleinen) Mietwagen entschieden, haben wir unsere Weiterreise mit dem Bus fortgesetzt. Und dazu können wir mal gleich zu Beginn sagen, das war ein tolles Erlebnis. Also vor Busfahrten in Asien muss man sich hier in Malaysia überhaupt nicht fürchten. Ein sehr moderner und super bequemer Bus der uns zu keinem Zeitpunkt irgendein unsicheres Gefühl verlieh, brachte uns wie angekündigt in 2,5 Stunden nach Kuala Lumpur.

Der Bus war sauber aber etwas kühl. Doch darauf waren wir vorbereitet. Die Asiaten haben die Angewohnheit, auf solchen Überlandfahrten die Reisebus-Innenräume auf kalte 18 Grad runter zukühlen. Und das ist für uns mit der Tatsache, dass draußen ja über 30 Grad herrschen, etwas ungewöhnlich. Aber wir hatten lange Kleidung und Decken griffbereit im Handgepäck und konnten uns auf der Fahrt super entspannen, sogar teilweise schlafen.

Kuala Lumpur

Petronas Towers

Die Hauptstadt Malaysias ist einfach nur wow!
Die Stadt hat etwa 1,6 Millionen Einwohner, deren Metropol-Region jedoch zählt bereits um die rund acht Millionen Einwohner und davon sind über 40 Prozent chinesischer Herkunft. Kuala Lumpur ist vergleichsweise noch sehr jung. Die Stadt wurde erst Mitte des 19. Jahrhunderts von Zinnsuchern mitten im Urwald gegründet. Aber die alles überragende Architektur verschiedenster Wolkenkratzer stellt inzwischen längst sämtliche Tempel in Kuala Lumpur in den Schatten. Der Unterschied zu anderen Metropolen liegt darin, dass Kuala Lumpur keine weitreichende Geschichte hat.

Malaysias Hauptstadt hat in den letzten Jahren einen enormen Bauboom erlebt. Erstaunlicher Weise ist die Metropole aber trotz Großstadt-Charakter sehr grün und sauber. Man findet überall Grünanlagen und Parks, die zum verweilen einladen. Aber das Wahrzeichen Kuala Lumpurs bleiben weiterhin die Petronas Towers.
Mit ihren 452 Metern Höhe sind sie abends spektakulär erleuchtet. Die Aussicht soll fantastisch sein! Doch mit meiner Höhenangst habe ich bisher die Auffahrt, weder bis zur Sky Bridge, die beide Türme miteinander verbindet, noch höher bis in die 86. Etage, nicht gewagt.
Gern beobachteten wir die Fensterputzer, die die Scheiben der Türme wieder zum strahlen bringen. Etwa aller Vierteljahr wird das gemacht.

Heli Lounge Bar

Heli Lounge Bar, KL

Heli Lounge Bar, KL

Doch empfehlen können wir einen Besuch in der Heli Lounge Bar. Hier kannst Du die beste Aussicht in Kuala Lumpur genießen. Da bin sogar ich mit rauf. Ok, nicht ganz nach oben. Denn diese Bar befindet sich auf einer Helikopter-Landeplattform auf dem Dach eines Hochhauses. Sie wird allabendlich zu einer Bar umfunktioniert und ist somit tatsächlich ausschließlich rundherum offen und nur mit einem Absperrband umgeben. Darunter jedoch ist das letzte Hochhausgeschoss, vollständig verglast und überdacht. Also komplett verschlossen und damit ok für mich. Da Kinder oben auf der Freifläche nicht erlaubt sind, haben wir Mädels die Sitzgelegenheiten direkt an den Fensterscheiben für unsere Aussicht genutzt und der Rest unserer Reisegruppe verweilte eine ganze Weile oben in der Bar. Wirklich toll ist auch, dass ein Getränk pro Person zu kaufen gleichzeitig der Eintritt für die Freifläche ist und somit hier nicht nur die beste sondern vermutlich auch die günstigste Aussicht von oben auf Kuala Lumpur zu finden ist.

Sultan Abdul Samad Building

Sultan Abdul S. Building

Zu weiteren Highlights Kuala Lumpurs zählen Chinatown, Little India, der Zentralmarkt, der Königspalast und der Merdeka Square mit dem eleganten Sultan Abdul Samad Building aus der Kolonialepoche der Briten.
Es hat uns sehr gefallen, ist es doch schon wegen seiner Bauweise sehr auffällig und eher untypisch für Kuala Lumpur. Heute ist das historische Gebäude Sitz der obersten Gerichte des Landes, unter anderem des Obersten Gerichtshofs (Supreme Court). Aber eher sein Stil und sein schöner Glockenturm machen das Gebäude zu einem beliebten Fotomotiv.

 

Und wenn es dann Abend wird in der quirligen Stadt, kann man sich auf Essens-Suche begeben. Und das war für uns innerhalb Malaysias tatsächlich am besten in Kuala Lumpur. Hier war das Essen auf den Straßen so vielfältig wie die Einwohner der Stadt. Malaysische, chinesische und indische Imbissstände stehen unmittelbar neben einander und wie immer ist es so, dass je länger wir unterwegs sind, auch immer mutiger bei der Essens-Auswahl werden.

Shoppen in Kuala Lumpur

Wer uns kennt, weiß sehr wohl, dass wir uns aus shoppen mal so gar nichts machen. Aber wer es mag, kann in einigen der zahlreichen Malls auch neben dem shoppen tolles erleben. Dem „Globe Shopper Index“ zufolge ranked Kuala Lumpur als zweit bestes shopping Ziel hinter Hong Kong und laut „CNN“ liegt Kuala Lumpur sogar weltweit auf Platz vier hinter New York, Tokio und London. Wir haben uns zwei Malls angesehen.

Berjaya Times Square-Mall

In der Berjaya Times Square-Mall gibt es doch tatsächlich einen Freizeitpark mit Achterbahn. Das alles im Gebäude in der oberen Etage. Mit der sind wir nicht gefahren, ich wegen meiner Höhenangst nicht und Kinder dürfen in diese erst ab einem höheren Alter als Leni einsteigen. Sie wäre da aber eh nicht eingestiegen, schaute doch auch irgendwie ziemlich wackelig aus, diese verrückte Achterbahn. Der Freizeitpark grundsätzlich hatte einige Fahr-Attraktionen für unsere Kids und sie hatten zusammen mit den Papas viel Spaß.  Wer also auf Jahrmarkt, Rummel oder Oktoberfest steht, ist hier genau richtig.

Sunway Pyramide-Mall

Sunway Pyramide-Mall

Sunway Pyramide-Mall

Eislaufen in der Mall, KL

Und in die Sunway Pyramide-Mall sind wir gefahren, weil Leni so gern auf dem Eis läuft. Denn diese Mall hat eine eigene Indoor Eislaufbahn. Leni war im Glück und wir etwas irritiert. Hat es doch draußen über 30 Grad. Für auf dem Eis hab ich trotzdem eine lange Leggings und ein Longsleeve mitgenommen. So ganz in kurzer Hose und dann Schlittschuhe an den Füßen kam wir irgendwie befremdlich vor.  Leni war so begeistert und die Eisbahn kam genau zur richtigen Zeit. Denn als um die Weihnachtszeit von unseren Freunden aus Deutschland Fotos ihrer Ferienaktivitäten geschickt wurden, waren natürlich auch Wintersport-Fotos ihrer Freundinnen dabei. Und klar ist es eine zu erwartende Reaktion, wenn Leni sagt: oh Mama, ich würde jetzt auch gern zum Eislaufen. Nun konnte Leni selbst Eislaufen und Fotos an ihre Freundinnen senden.

Als weitere Besonderheit widmet sich die Sunway Pyramid-Mall verschiedenen Themenbereiche (Fashion Central, Oasis Boulevard, Asian Avenue und Marrakesch.
Im Marrakesch Bereich war alles sehr orientalisch dekoriert, besonders toll war der künstlich ausstaffierte Deckenhimmel. Ein Teil des Centers und dessen Haupteingang ist im ägyptischen Design gehalten und passend dazu dominiert eine große Nachbildung der Sphynx die Aussenfassade. Untergebracht sind auch zwei Hotels, das Sunway Resort & das Spa-Pyramid Tower Hotel, in diesem großen Komplex.

Sunway Canopy Walk

Sunway Canopy Walk, KL

Sunway Canopy Walk, KL

Blick in den Dschungel, KL

Um dieses komplette Areal herum führt der sog. Sunway Canopy Walk. Der „Canopy Walk“ ist ein über 1,5 km langer überdachter Gehweg der von der Mall zum Sunway University College und zur Sunway Lagoon führt. Die hohen Bäume bieten viel Schatten und den spazierenden einen herrlichen Blick auf den Wildlife Park, den Surf Beach und das Wagon Wheel des benachbarten Themenpark Sunway Lagoon.

 

Und wir fühlten uns so hoch oben ein bisschen wie im Dschungel, mit all dem unterschiedlichen Gesang und den Pfeiftönen großer und kleiner Vögel. Der Canopy Walk und andere Fußgängerwege, die das Wandern zu Fuß in der Nachbarschaft erleichtern, waren einer der Gründe, warum Sunway Resort City den Green Building Index (GBI) in der Township-Kategorie gewann.

Batu Caves

Batu Caves, KL

Wir waren während unserer vierwöchigen Rundreise noch ein zweites Mal kurz in Kuala Lumpur (für die Ausreise aus Malaysia). Während dieser Zeit führte uns ein Ausflug zu den von Hindus verehrten Batu Caves mit ihren Höhlentempeln. Die Batu-Höhlen befinden sich mit dem Auto ca. 20-30 Minuten von Kuala Lumpur entfernt. Schon von weiten imponiert die große, goldene Statue am Eingang. Sie ist soo riesig. Auf der hohen bunten Treppe zu den Höhlen rauf gibt es jede Menge wilde Affen. Hier sollte man seinen Rucksack geschlossen halten und nichts in den Händen tragen. Da der Weg hier rauf nicht ganz ohne ist, sind die Affen eine willkommene Abwechslung – so lang sie einem nicht zu nahe kommen. Und dann ging es in die „Light Caves“ rein, die aus Kalksteinfelsen bestehen und im inneren mit mehreren hinduistischen Schreinen und Tempeln ausgestattet sind. Das besondere ist, dass diese Höhle oben offen ist.

Batu Caves, KL

Bis hierhin ist noch alles kostenlos. Will man weiter in die „Dark Caves“ muss man Eintritt bezahlen und wird wegen der bevorstehenden Dunkelheit mit Taschen-lampe und Gummistiefel ausgestattet. So kann man hier in einer geführten Tour das Höhlen-Labyrinth erkunden. Und weil besonders darauf hingewiesen wird, dass nicht auszuschließen ist, das ein oder andere Getier anzutreffen, haben wir uns entschieden, diesen Teil der Höhlen vorerst für Erkundungen auszulassen. Denn die Affen waren hier nicht gemeint und mit Spinnen und all dem anderen Gekrabbele haben wir es nicht soo gern, wenn es nicht sein muss. Dafür ging es von Kuala Lumpur für uns weiter nach Ipoh, dem angeblich größten Geheimtipp des Landes.

        

Ipoh

Wir sind von Kuala Lumpur mit dem Zug nach Ipoh gefahren. Ebenfalls wie das Bus fahren war auch das total easy, nur noch viel kälter. Die Fahrt dauerte nur etwas mehr als zwei Stunden und das war auch gut so. Hier haben wir trotz langer Kleidung und Decken echt richtig gefroren und erstaunlicher Weise wurde keiner von uns krank. Im Zug hatte es knapp 15 Grad, echt verrückt.
Ipoh betraten wir dann über den wunderschönen Bahnhof, erkennbar aber erst, wenn man vor dem Gebäude steht. Von den Einheimischen wird der Bahnhof auch als das Taj Mahal von Ipoh bezeichnet und uns hat Ipoh schon jetzt gepackt.

Altstadt

Ipoh 2019

alte Kolonialgebäude, Ipoh

alte Kolonialgebäude, Ipoh

Besonders die Altstadt hat es uns angetan. Mehrmals sind wir hier zu Fuß durch geschlendert und in dem einen oder anderen gutem Café hängen geblieben. Denn überall in der Altstadt verteilt findet man immer wieder kleinere und größere Streetart-Kunstwerke. Und richtig schöne Bilder kann man in der Mural Art’s Lane sehen. Hier ist die komplette Straße voller genialer Streetart und für Streetart-Fans das reinste Paradies!

 

Market Lane, Ipoh

Streetart, Ipoh

Über Ipohs zentraler Market Lane schwebt eine Installation bunter Schirme, ebenfalls ein beliebtes Fotomotiv. Und natürlich jede Menge kreative Wand-malereien. Wir blieben hier länger und verbrachten somit den Jahreswechsel in einer der größten Städte Malaysias aber haben diese vermeintliche Größe in keinster Weise wahr genommen. Ipoh wirkte mit seinen wunderschönen alten Kolonialgebäuden und toller Streetart absolut ruhig und gemütlich auf uns.

Kek Lok Tong Tempel

Blick aus dem Tempel

im Kek Lok Tong Tempel

Aber auf keinen Fall wollten wir uns die Höhlentempel entgehen lassen, welche etwas außerhalb der Altstadt liegen und zu den Top Sehenswürdigkeiten von Ipoh gehören. Wir haben uns für den Kek Lok Tong Tempel entschieden, der auch als der schönste unter den Tempeln in Ipoh zählt. Die riesige Kalksteinhöhle ist geschmückt mit Buddha-Statuen. Stalaktiten und Stalagmiten befinden sich in der gesamten Höhle, die man einmal komplett durchqueren kann.

Blick aus dem Tempel

Blick aus dem Tempel

chinesischer Garten

chinesischer Garten

Über den Hinterausgang gelangt man in einen wunderschönen chinesischen Garten in dessen Zentrum sich ein Teich befindet. Entlang des Weges um den Teich herum stehen immer wieder kleine Pagoden zum Entspannen oder Ausruhen. Hier haben wir eine Zeit lang verweilt und die Stille in der wunderschönen Natur genossen und gepicknickt. Ein wirklich schönes Plätzchen Erde ist dieser Tempel.

 

Die Aussage zum „Geheimtip“ Ipoh hat sich für uns bestätigt. Ipoh hat uns sehr gut gefallen und könnte ein Ort sein, an den wir sehr gern noch einmal zurück kehren, um weitere Highlights zu entdecken. Aber jetzt sollte Ipoh für uns noch der Startpunkt auf dem Weg in die Cameron Highlands sein.

Cameron Highlands

Etwa zwei Stunden Fahrt mit dem Leihwagen lagen vor uns und wir freuten uns riesig, dass alles mit einem Leihwagen und auch dem Wetter gepasst hat. Eine alpine Berglandschaft durch das Landesinnere ließ uns zunächst staunen. Wir waren begeistert und genossen die Aussicht auf die hohen mit Dschungel bewachsenen Hügel und wenn es auch nur kleine Wasserfälle waren – es war atemberaubend schön.

Gerade noch begeistert

Wir wollten in die Hochland-Stadt Tanah Rata auf etwa 1.500 Metern Seehöhe und je näher wir ihr kamen, umso enttäuschter waren wir. Der Anblick der Landschaft war inzwischen teilweise erschreckend, da alles schöne dem Bau von neuen Hotels in ganz fürchterlicher Optik oder dem Anbau von Plantagen weichen musste.

Arbeiter auf dem Weg zur Farm

Ob die Honey-Farms oder die zahlreichen mit Folien bedeckten Erdbeerfarmen, auch grüner Spargel und Kohl wird in Massen hier angebaut und immer mit Folien abgedeckt. Denn hier oben kann es mitunter sehr kalt werden und deshalb wird alles Obst und Gemüse unter Folien angebaut. Diese reichen soweit das Auge blicken kann. Und die Hotels für die Massen an Touristen wurden dermaßen unpassend und nicht ins Bild der Natur passend riesig aus dem Boden gestampft. Die Landschaft frustrierte uns regelrecht und es ist uns unbegreiflich was aus ihr geworden ist. Der Bauboom in Tanah Rata erschien uns ausschließlich auf den Massentourismus ausgelegt zu sein. Die Stadt ist der größte und bekannteste Anlaufpunkt des Hochlands und lässt nur erahnen, was hier am Wochenende erst los ist.

Sollten tatsächlich noch einmal schöne Abschnitte der von uns erwarteten Cameron Highlands kommen? Auf etwa 1.500 bis 2000 Metern Seehöhe fanden wir sie dann. Die Bergkette mit den zahlreichen Teeplantagen, mit ihrem saftigem grün – die das perfekte Motiv für ein Panoramafoto waren.

Cameron Highlands 2019

Da leider wie sehr oft in dieser Region pünktlich zur Mittagszeit der Himmel zuzog und wir uns nach diesem Erlebnis der Naturzerstörung gegen eine geführte Tour durch die Teeplantagen entschieden hatten, war unser Aufenthalt hier nicht besonders lang. Wir entschieden noch am gleichen Tag wieder zurück nach Ipoh zu fahren.

Tanah Rata 2019

Also bestaunten wir die vor uns liegenden Teepflanzen und beobachteten Arbeiter bei der Teeernte. Kleine Shops mit verschiedenen Teesorten der jeweiligen Farm sowie Ausstellungen zur Geschichte konnte man zum Beispiel auf der BOH-Farm, der berühmtesten Farm der Cameron Highlands anschauen. Anschließend machten wir uns wieder auf den rumpeligen Rückweg und verweilten viel lieber noch in Ipoh.

Ihr könnt es sicher ahnen, wir waren enttäuscht von den Cameron Highlands. Weil die Verantwortlichen des zerstörerischen Baubooms für uns in keinster Weise mehr das Verhältnis von Tourismus zur Natur wahren. In den Bergen der Camerons Highlands befinden sich unter anderem die ältesten Wälder Malaysias. Und auch obwohl der Baumbestand bereits stark abgenommen hat, ist deutlich zu erkennen, dass die Natur weiterhin zerstört wird. Mehrfache Abgänge von Schlammlawinen hat es hier im Hochland bereits gegeben und dennoch scheint auch die Tatsache, dass es dabei Tote gegeben hat, kein verändertes Bewusstsein zum Erhalt der wunderschönen Cameron Highlands zu geben.

Pulau Pangkor

Unsere fast letzte gemeinsame Station mit unserer Familie und endlich liegt vor uns die absolute Erholung.
Waren wir doch bisher gemeinsam durch mal größere oder auch kleinere Städte gereist sollte es jetzt endlich noch richtiges Insel-Feeling geben. Pulau Pangkor ist mit dichtem tropischen Regenwald bewachsen, in dem vor allem Nashornvögel leben. Und viele kleine Sandbuchten ließen unsere Vorfreude auf Sonne und Meer wachsen. Zunächst fuhren wir wieder mit dem Bus von Ipoh nach Lumut um dort in die Fähre umzusteigen, die uns in 30 Minuten direkt nach Pulau Pangkor brachte. Wir hatten ein nettes Resort  mit Pool und nah am Meer erwischt und jetzt konnte der Urlaub beginnen.

Inselleben

Pulau Pangkor 2019

Sunset Pulau Pangkor

Sunset Pulau Pangkor

Eine kleine Insel in der Straße von Malakka vor der Westküste Malaysias gelegen mist sie ganze 12 km Länge und 4 km Breite. Das macht eine Fläche von 22 km² und mit dem höchsten Berg dem Bukit Pangkor erreicht die Insel auch nur eine Höhe von 371 Metern. Nicht sehr groß aber ideal zum Nichtstun und Entspannen. Die Inseln hatte man mit dem Auto in einer halben Stunde umrundet. Wir aber ließen uns richtig Zeit und hielten an jeder Bucht und testeten die vielen vor uns liegenden Strände.

So machten wir aber selbige Erfahrung wie viele andere Reisende auch schon. Der Coral Beach war einfach der schönste Strand der Insel. Mit seiner vor ihm liegenden Insel, zu der man kajaken konnte und dem puder weißen Sand war es hier wie im Paradies.

chillen auf Pulau Pangkor

Nashornvögel

Unsere Hängematte an eine ins Wasser reichende Palme gebunden und eine Kokosnuss frisch und kalt vom Shop am Beach machte uns absolut glückselig. Hier war es perfekt! Und tatsächlich hatten wir es geschafft, die berühmten Nashornvögel zu Gesicht zu bekommen. Sehr hübsch und imposant waren sie anzuschauen. Ein Vogelpärchen fütterte sich gegenseitig und waren ebenfalls wie wir im absoluten Insel-Glück.

 

Pure Entspannung

Pulau Pangkor ist sehr ruhig. Klein und fein. Aber genau so haben wir es jetzt haben wollen. Pure Erholung und die letzten gemeinsamen Tage genießen und gemeinsam Zeit verbringen. So tingelten wir täglich zu den verschiedenen Stränden, machten lange Strandspaziergänge oder tobten im Pool. Gutes Essen dazu und mehr brauchten wir schon gar nicht. Pulau Pangkor hat uns alle sehr entspannt.
Diese kleine Inseln war genau das, was wir jetzt brauchten, um unsere Malaysia Rundreise ausklingen zu lassen. Auch um zu verarbeiten, was wir in den letzten Wochen gesehen und erlebt haben.

Fazit

Kultur & Relegion

Es war absolut spannend, neues über Malaysia zu erfahren, über das Land und über die Malaiische, Chinesiche und indische Kultur. Denn man sagt Malaysia nach, dass hier so viele unterschiedliche Volksgruppen und Relegionen friedlich zusammen leben, wie in wohl kaum einem anderen Land.
Der Islam gehört zu Malaysia, denn mehr als 60 Prozent der Bevölkerung sind muslimisch.
Die jungen Frauen mit Kopftuch wirken sehr fröhlich, unbeschwert und weltoffen. Fern von Radikalisierung, dafür mit Lidstrich und Lippenstift. Und natürlich, wie in Asien generell, leben sie mit einer ganz anderen Leichtigkeit und nehmen ihr Schicksal deutlich weniger verbissen an, als wir das von uns Deutschen kennen.

Essen

Das Essen war gewöhnungsbedürftig aber bunt und vielfältig wie die Bevölkerung. Die landestypische malaiische Kost war sehr fleischlastig. Nach Gemüse mussten wir teilweise suchen und deshalb gab es für uns das allerbeste Essen in Kuala Lumpur. Hier gesellten sich die vielen regionalen Spezialitäten zu den indischen oder auch unserer geliebten thailändischen Küche und damit waren wir immer happy.
Malaysier essen sehr oft auswärts. Besonders abends sind die ganzen Straßenrestaurants, Nachtmärkte oder FoodCurts immer gut gefüllt und leider sehr laut. Auch das ist Malaysia.

 

Transport

Das Bus- und auch Zug fahren war in Malaysia total easy. Wir haben unsere Tickets immer vorher online gekauft, konnten sogar unsere Sitzplätze bereits bei der Buchung aussuchen und es war soo bequem.
Auch wenn wir in den meisten Bus- und Zugfahrten die einzigen Weißen waren. Übers Ohr gehauen wurde wir zu keiner Zeit. Wie bereits oben erwähnt sind die runter gekühlten Fahrgasträume in Bus und Zug etwas nervig und absolut überflüssig. Nimmt man aber lange Kleidung mit, ist es auszuhalten.

Die Fährfahrt nach Pulau Pangkor erwies sich ebenfalls als sehr simpel. Tickets hierfür haben wir direkt am Pier gekauft. Für die Wochenenden wird empfohlen, die Tickets ein paar Tage zuvor schon zu besorgen, da die Fähren von Lumut schnell mal überfüllt sein können.

Taxi bzw. Grab-fahren (asiatisches Pendant zu Uber) ist ebenfalls einfach und auch sehr günstig. Auch hier waren die meisten Fahrer außerordentlich freundlich und gern zu einem Gespräch mit uns bereit.

 

Verständigung

Offiziell gilt in Malaysia als nationale Sprache Bahasa Malaysia. Diese Sprache erinnert stark an die indonesische Sprache. Aber wegen großer chinesischer und auch indischer Bevölkerungsanteile und der muslimischen Religion werden im multikulturellen Malaysia verschiedene Sprachen gesprochen. Und da die Briten in Malaysia bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts eine große Rolle gespielt haben, waren die Englischkenntnisse der Malaysier zumindest in den Großstädten erfreulich gut.
Grundsätzlich hatten wir nicht den Eindruck, das Malaysia touristisch überlaufen war, dennoch haben wir fast überall Deutsche getroffen. Und das ist irgendwie auch toll. Wir kamen meist sehr schnell ins Gespräch und so wurden Reise- und Locations-Erfahrungen immer gern ausgetauscht. Die Deutschen reisen eben einfach gern.

Wir wollen mehr von Malaysia bereisen! Borneo vielleicht im kommenden Sommer und für die Zeit in der wir in Asien verweilen wird Kuala Lumpur sicher eine Stadt sein, auf die wir uns noch häufiger einlassen werden. Sie bietet sich gerade als Knoten für Flüge in andere Länder an. Und da uns die Mega-Metropole eh so gut gefallen hat, freuen wir uns auf viele weitere Highlights, die da noch kommen werden.

Ich freue mich über Eurer Feedback, schreibt mir doch dazu direkt hier unter dem Artikel im Kommentarfeld.

Eure Boboli

 

Wir verlassen Europa und machen uns auf den Weg nach Asien. Wir reisen zu siebt, weil uns Alex‘ Bruder mit Tochter (9 Jahre) sowie Boboli’s Schwester und Mann in den nächsten vier Wochen begleiten.

Flyscoot Berlin - Singapur

Flyscoot Berlin – Singapur

Ein Direktflug, mit der Airline Flyscoot.com brachte uns in 12,5 Stunden Flugzeit von Berlin nach Singapur. Flyscoot ist ein Ableger von Singapore Airlines, die abseits der Konkurrenz preisbewusste Menschen in die asiatische Metropole fliegt.

Wenn ihr mehr wissen wollt zu diesem Langstreckenflug und deren Vor- bzw. Nachteilen, empfehle ich folgenden Artikel auf aerotelegrafh.com zu lesen.  Der Artikel bringt ziemlich genau auf den Punkt, was wir empfanden, auf unserem ersten Scoot-Flug.

Wohnen in Singapur

In Singapur angekommen, gab es dann schon wieder die nächste Premiere für uns. Das erste mal in unserem Leben quartierten wir uns in ein Hostel ein. Singapur ist eine der teuersten Städte der Welt, wenn es um die Übernachtungskosten geht. Und da wir nur ein paar Tage für unseren Aufenthalt hier geplant hatten und außerdem zu siebt reisten, entschieden wir so City-nah wie möglich zu wohnen. So konnten wir uns ständiges in die Stadt pendeln sparen. So landeten wir das erste mal in einem Hostel. Das war auf jeden Fall eine Erfahrung, die man gemacht haben kann, aber nicht muss. Wir waren ja mit zwei Kindern unterwegs und dafür empfanden wir ein Hostel als, sagen wir mal, eine interessante Erfahrung. Das Hostel selbst war grundsätzlich nicht  schlecht. Wir hatten ein großes Familienzimmer, welches auch absperrbar war. Also komplett unser eigenes Reich.

Dennoch ist es gegenüber unseren sonstigen Unterkünften ganz etwas anderes. Wir achten sonst darauf, dass wir Schlaf- und Wohnraum getrennt voneinander haben und bevorzugen auch eine Küche, um wenigstens Kleinigkeiten selbst herzurichten oder mindestens Wasser und Obst zu kühlen. Das alles war hier anders als bisher, aber durchaus machbar.
Auf jeden Fall, sind wir froh, dass dieses Hostel-Experiment mit der Familie gleich zum Start unserer Reise stattfand und somit auch erledigt war, als wir Singapur wieder verließen.
Singapur ist für uns ein Bissl wie wieder Heim kommen. Wir lieben diese Stadt, waren schon einige Mal zuvor, auch mit Leni hier und das macht bekanntlich das reisen eh leichter. Wir fühlten uns direkt wohl, hatten alle kein großes Thema mit Jetlag und direkt am gleichen Abend begannen wir mit unseren Erkundungen.

Sehenswertes in Singapur

Natürlich gehörten dazu die Gardens by the Bay mit dem berühmten Marina Bay Sands-Hotel. So imposant und ja fast schon gigantisch thronen die drei 55-stöckigen Hoteltürme mit fast 200 Metern Höhe in die Luft. Und irre, dass sich ein 340 Meter langer Dachgarten sowie auf der öffentlichen Auslegerplattform ein 146 Meter langer Infinity Pool befindet. Dieses mal haben wir nicht hier übernachtet ;o), aber irgendwann würde ich gern mal von dort oben die Aussicht auf Singapur genießen.

Singapur ArtScience Museum

Singapur China Town

Die Attraktionen wie Singapurs Chinatown und ein Besuch im ArtScience Museum, welches in Form einer gigantische Lotusblüte mit immer wieder wechselnden Ausstellungen am Singapur River steht, hat besonders die Kinder begeistert. Wir entschieden uns für die multimediale Ausstellung „Future World“ und erlebten ein interaktives, digitales Erlebnis. Wir kamen aus dem staunen nicht mehr raus.

Wir entdeckten das Digitaluniversum aus 16 einzigartigen Installationen und betraten eine futuristische Welt mit interaktiven Hi-Tech-Kunstwerken.

Den Ausblick von der Helix-Brücke auf den Singapur Flyer genossen wir ebenso wie die anschließende Bootstour auf dem Singapore River.

Singapur Sentosa

Sentosa

In den State of fun also auf die Insel Sentosa gelangten wir über den entspannten Boardwalk und sind weiter auf dem Merlion-Walk spaziert. Grundsätzlich gut zu laufen, die Hitze allerdings sollte man nicht unterschätzen. Aber es gibt viele Möglichkeiten zur Abkühlung über den gesamten Weg.

Längere Zeit auf Sentosa verbrachten wir dann in dem kostenlosen Wasserpark mit riesigen Piratenschiff, vielen Rutschen und Wasserspielen. Er befindet sich direkt neben dem Palawan Beach. Aber zur Nutzung des Wasserpark ist man nur mit Kindern berechtigt. Doch die hatten wir ja gleich doppelt dabei. Wir waren für diese wunderbare Abkühlung alle sehr dankbar. Und auch unsere Füße waren nun wieder happy.

Palawan-Beach

Palawan Beach

südl. Punkt „kontinental“ Asiens

Der Palawan-Strand ist ganz nett aber man spürt gleich, dass er eben künstlich angelegt ist. Der Sand ist etwas rau und das Wasser eben optisch schöner als es sich anfühlt. Doch für einen Spaziergang am Strand durchaus ok. Dem Strand gegenüber befindet sich eine kleine Insel auf die man über eine abenteuerliche Hängebrücke gelangt. Auf ihr befindet sich der südlichste Punkt „kontinental“ Asiens.

Von den Plattformen der zwei Aussichtstürme hat man einen tollen Blick, der auf jeden Fall ein Fotomotiv wert ist.

Die Tage gingen schnell vorbei, zumal man wegen der Hitze gar nicht den ganzen Tag unterwegs sein kann. Es gab für uns eine gute Mischung aus Sightseeing und chillen.

Spannend war auch, dass wir in der Vorweihnachtszeit in Singapur waren und lustige Winterwonderlands erleben durften. Schnee gibt es in Singapur nie und deshalb schafft die Superlative-Stadt eben einfach Ersatz. Die Kids hatten Mega-Spaß auf einer Schnee-Ersatz-Badeschaum-Party.

Esskultur Singapurs

Natürlich haben wir die Vielfalt der Esskultur Singapurs in einigen der vielfach empfohlenen Hawker Center probiert. Tatsächlich finden wir hier das Essen auch am allerbesten. Hawker Center sind überdachte Gebäude, meist seitlich offen und mal größer oder kleiner. Sie alle haben aber immer eine große Anzahl von kleineren und vielen unterschiedlichen Garküchen beherbergt.  Hier wird alles gekocht, was die asiatische Küche zu bieten hat. Malaysisches, thailändisches, chinesisches oder vietnamesisches Essen und natürlich auch die Spezialitäten aus Singapur selbst.

Singapur Hawker-Center

Meist mittig des Hawker Centers oder auch davor stehen Tische und Stühle an denen man nach dem Essenfassen seine Mahlzeit zu sich nehmen kann. Die meisten Hawker Center haben keine Klimaanlagen, manchmal Ventilatoren aber immer Musik. Da so jeder etwas völlig unterschiedliches essen kann, verteilten wir uns für die Besorgung zunächst in alle Richtungen und trafen uns dann in der Mitte mit unseren jeweiligen Gerichten zum Essen. Es ist sehr gemütlich, durchaus günstig und somit regt es auch massiv zum experimentieren an. Wir haben unbekanntes getestet und waren meist absolut positiv überrascht.

weiter nach Malaysia

Dieses Mal haben wir Singapur über den Landweg verlassen. Wir mussten bis zur Ausreise-Grenze und dann mit dem Zug nach Johor Bahru in Malaysia. Hörten wir doch schon mehrfach, dass das etwas kompliziert sein könnte. Für uns hatte es aber erstaunlich gut geklappt.

Nun konnte unser Abenteuer Malaysia beginnen. Im nächsten Blogbeitrag bekommt ihr einen ausführlichen Reisebericht zu unserer „Rundreise“ in Malaysia.

Wenn Ihr Fragen oder Anregungen habt, könnt Ihr gern direkt hier unten im Kommentarfeld Euer Feedback senden.

Eure Boboli

 

Ein halbes Jahr sind wir nun schon unterwegs und deshalb möchte ich ein wenig davon berichten, was das neue Leben mit mir macht. Welche ersten Erkenntnisse ich gewonnen haben nach sechs Monaten auf Reisen und ob es weiter geht für uns oder wir schon genug von unserem neuen Vagabundenleben haben.

Zeitgefühl

Eine der ersten Erkenntnisse, die ich gewonnen habe in den letzten sechs Monaten, ist, dass ich nicht mehr in Wochentagen und Wochenenden denke. Jegliches Gefühl für Zeit wurde mit fortschreitender Reise immer weniger. Anfangs, als auch der Kontakt zu Freunden und Familie noch im absoluten Vordergrund standen, war uns wichtig, Rücksicht zu nehmen. Montags keine Bemerkungen zu, wie schön das Leben doch sein kann, zu versenden oder spät Abends nicht so häufig nach Lust auf telefonieren zu fragen. Denn wohl wissend befinden wir uns in einer sehr komfortablen Situation, in der Zeit nur noch eine untergeordnete Rolle spielt. Unsere Freunde und Familie müssen jedoch meist Montag bis Freitag arbeiten und wir haben natürlich vollstes Verständnis, dass auch sie am Wochenende die viel zu geringe Familienzeit voll auskosten möchten.

Uns ist nie langweilig!

Mit der Frage, was macht ihr den ganzen Tag werden wir häufig konfrontiert. Und eins vorweg, uns war bisher noch nie langweilig. Reisen fordert und fördert uns jeden Tag. Es gibt ständig was zu erleben, Sehenswürdigkeiten zu besichtigen, lokale Spezialitäten auszuprobieren, spannende Touren zu unternehmen oder zumindest den nächsten Reiseabschnitt zu planen. Doch auch auf stundenlangen Auto- oder Busfahrten durch öde Landschaften und langes warten am Flughafen haben in uns bisher keine Langeweile ausgelöst. Es gibt so viel zu entdecken. Und damit nicht all zuschnell eine Phase der Reisemüdigkeit aufkommt, genießen wir sehr gern gemeinsame oder alleinige Bummelzeit, in der insbesondere ich gerade das lesen wieder entdecke. Denn damit keiner übersättigt ist, von allzu vielen Eindrücken, kann jeder von uns sehr gut auch mal mit sich allein sein. Auch das war eine bei mir lang verborgene Leidenschaft, die so kaum noch stattgefunden hatte. Ich war ständig umgeben von Menschen. Im Job immer mit anderen in Kommunikation. Und um daheim allem gerecht zu werden, führte ich fort, was im Büro begann – Termine, Termine, Termine!
Jetzt ist „Ruhe“ und „mit sich sein“ ein Teil unserer neuen Freiheit – wie wunderbar!

So viele freundliche Menschen

Die Leute, denen wir auf der Reise begegnen sind unglaublich freundlich und meinten es grundsätzlich immer gut mit uns. Und dieses Vertrauen in die Menschen, holen wir uns gerade wieder zurück.
Das Vertrauen darin, dass das Leben und die Menschen gut sind, ist die Basis für ein gesundes Selbstbewusstsein und ein glückliches Leben. All unsere Erfahrungen und auch die vielen Berichte aus den Medien und unserem Umfeld, haben großen Einfluss darauf, welches Vertrauen wir grundsätzlich in Andere haben.
Und ein Grundvertrauen zu haben, in sich und Andere bewirkt bei uns eine deutlich positivere Lebenseinstellung. Haben wir aber Zweifel an unser Umfeld, Ängste zu versagen oder keine Anerkennung zu bekommen ist eher weniger Platz für eine positive Lebenseinstellung. Und dann sitzt man fest und findet tausend Gründe, warum die Anderen Schuld sind, an meinem Unglück.
Wir begegnen so vielen Menschen und Familien, die inzwischen ausbrechen, aus ihrem Alltag und mehr vom Leben wollen als Nine to Five (Regelarbeitszeit vieler Angestellter). Und es macht uns sehr große Freude, mit ihnen in den Austausch zu gehen und unter Gleichgesinnten zu sein.

Reisen ist so einfach

Jeder kann reisen! Es ist so einfach und dennoch mit jeder Menge Herausforderungen verbunden. Die aber nicht schwierig oder gar unlösbar sind. Hatten wir erst mal damit angefangen, wurden wir mit jeder neuen Station relaxter und so viel entspannter. Man kann ja zunächst mit einfachen Ländern beginnen. Denn dort konnten wir einfach starten, ohne langwierige Recherchen. Alles ist so easy! Die Infrastruktur ist super und es gibt Reiseführer für jeden Winkel. Wir mussten auch nichts lang im Voraus planen, weder Busse noch Übernachtungen. Mit all den Online-Apps, die uns heute zur Verfügung stehen, fanden wir immer und überall einen Bus oder Zug und ein Zimmer sowieso.
Je flexibler wir sind, um so weniger Planen wir. Und da wir viel Zeit haben, können wir mit dieser sich daraus ergebenen Flexibilität auch noch richtig günstig reisen. Uns geht es mehr um das Erlebnisse sammeln. Wir reisen nicht weil wir irgendwelche Listen abhaken wollen. Und dennoch will ich nicht unerwähnt lassen, dass eine Langzeitreise kein Urlaub ist. Wir leben auf Reisen unseren Alltag. Aber dies ist zumindest bisher und für uns keine besondere Herausforderung. Weil wir uns frei machen, von hohen Erwartungen und großen Erfolgen. Wir wollen einfach nur sein, selbstbestimmt leben und glücklich sein.

Weiter reisen?

Dass Reisen voll unser Ding ist, wir neue Kulturen kennen lernen und außergewöhnliche Orte und traumhafte Natur erleben wollen, hat sich absolut bestätigt. Mit jedem neuen Ort, in dem wir nun sehr viel tiefer eintauchen als in unseren Urlauben zuvor, erschließt sich uns ein ganz anderes Verständnis. Für fremde Länder, anders lebende Menschen, deren Sitten und Gebräuche, der so unterschiedlichen Natur und der Zeit, die wir brauchen, um auch nur ansatzweise zu verstehen, was andernorts so anders ist als in Deutschland.

Je mehr wir gesehen haben, wächst in uns die Gier nach weiteren Orten. Und anfangs haben wir uns immer wieder gefragt, wie man mit jeweils 30 Urlaubstagen in 40 Berufsjahren auch nur im geringsten ein Bild von dieser wunderbaren Welt mit all seinen verschiedenen bunten Orten und Menschen bekommen kann.
Es braucht Jahrzehnte um die ganze Welt zu sehen. Und wenn man alles gesehen hat, müsste man direkt wieder von vorne anfangen, weil sich die Welt heute so schnell verändert.

Wir müssen nichts Neues anschaffen

„Konsum macht glücklich“ das ist ein weit verbreiteter Irrglaube unserer Zeit. Für uns galt das schon sehr lange nicht mehr. Und jetzt auf der Reise kaufen wir nur das Allernötigste und sind glücklicher als je zuvor. Die Anhäufung von Besitz hat uns nur noch belastet und heute ist alles was wir unser Eigen nennen, sehr überschaubar. Denn nicht der Besitz sondern das Erleben hat für uns einen viel größeren Stellenwert. Und verzichten weil man kann, ist nicht das gleiche wie, weil man muss. Um die Dinge, die wir nicht haben, brauchen wir uns auch nicht zu kümmern. Sie können nicht kaputtgehen, verursachen keine Kosten oder brauchen auch keine Pflege. Das fühlt sich für uns nach großer Freiheit an.

Wir brauchen nicht viel und dennoch fehlt es uns an nichts.
Denn mit Sonne und ganz viel Familienzeit ist das Leben so viel schöner!
Diese Reise ist schon jetzt unglaublich und wir sind unendlich dankbar und stolz, dass wir diesen Schritt gewagt haben. Wir freuen uns auf alles, was noch kommt. Sind gespannt auf neue Länder und Kulturen und schauen mal, was sich in Sachen Selbstfindung und persönlicher Entwicklung noch so ergibt. Welchen spannenden Abenteuern wir uns stellen und wem oder was wir begegnen und in welche Richtung unsere Reise uns bringt. Auf jeden Fall haben wir großen Gefallen daran, in der Fremde unterwegs zu sein und gehen davon aus, dass wir noch eine ganze Weile reisen werden.

Wenn Ihr Fragen oder Anregungen habt, könnt Ihr gern direkt hier unten im Kommentarfeld Euer Feedback los werden.

Eure Boboli

 

Anfang Dezember beendeten wir unseren Italien-Roadtrip und fuhren vorerst ein letztes Mal nach Deutschland. Das war so bereits im Vorfeld geplant, da wir noch einige bürokratische Dinge zu erledigen hatten. Dafür ging es zunächst in unsere alte Heimat. Und natürlich stand im besonderen Fokus, unsere Familie und Freunde und wieder zusehen.

Wir waren jetzt über vier Monate fort. Aber was noch viel entscheidender ist, wir werden zunächst für eine sehr sehr lange Zeit (geplant) auch nicht wieder in Deutschland sein. Und damit auch die meisten unserer Freunde in dieser Zeit nicht um uns haben. Wir hatten deshalb unseren Bayern-Aufenthalt so vollgepackt mit Erledigungen und Freunde treffen, dass wir in diesen Tagen viel Action und nur wenig Schlaf hatten. Aber es war absolut toll, unvergesslich und so liebevoll, dass der Abschied dieses mal noch sehr viel tränenreicher war, als der Abschied im Sommer.

Carpe diem – nutze den Tag und genieße den Augenblick

 

Leider ticken wir Menschen oft so, dass wir Dinge erst so richtig zu schätzen wissen, wenn wir weniger davon haben. Und ja, das ist eine der Kehrseiten unseres neuen Lebens. Freunde und Familie fehlen! Sind es doch diejenigen, denen man am häufigsten von seinen Abenteuern berichten will. Aber noch viel lieber, diese direkt mit ihnen teilen oder gemeinsam erleben möchte. Aber um so größer und sooo viel intensiver ist die Freude auf ein Wiedersehen. Und die Vorfreude darauf wächst mit jedem Tag des nicht beieinander seins.
Leni hat es natürlich auch sehr genossen, mit Ihren Freundinnen und insbesondere mit ihrer geliebten Emma viel Zeit zu verbringen. Da wir ja kein zu Hause mehr haben wohnten wir in dieser Zeit auch bei verschiedenen Freunden. Und so konnte die Zeit tatsächlich mit Allen sehr intensiv und teilweise bis in die tiefe Nacht genutzt werden.

Equila Show und Equilaland Erlebniswelt

Für Leni und ihre beste Freundin Emma hatte ich als besonderes Highlight und passend zu ihrer gemeinsamen Pferdeliebe Equila im Showpalast München gebucht. Beide Mädchen hatten bis zum Parkplatz vor dem Gelände keine Ahnung, welche Überraschung sie erwartete. Und deshalb war die Freude für beide gleichermaßen riesig. Wir hatten zusammen mit dem Aufenthalt im Equilaland – Die Pferde-Erlebniswelt München in tollem Vorweihnachtsambiente einen perfekten Tag.

Equila ist ein magischer Mix aus berührenden Begeg-nungen, beeindruckenden Reitszenen, atemberaubender Akrobatik und einer bewegenden Geschichte. Diese Show verbindet Musik, Tanz, Akrobatik und Reitkunst zusammen mit der Nutzung moderner Medien auf absolut einzigartige Weise. Dieses Erlebnis verlieh uns und besonders den beiden Mädchen wunderschönste emotionale Momente und heftiges gemeinsames Bauchkribbeln. Dieses tolle Erlebnis hilft ihnen, sich bei starker Sehnsucht nacheinander daran zu erinnern und das schöne gemeinsam erlebte tief in ihren Herzen zu bewahren.

Und dann durften wir sogar den 1. Advent in Bayern erleben. Der bei uns mit einem wunderschönen Advents-Frühstück begann und mit unserer seit Jahren traditionell gelebten Plätzchen-Bäckerei mit sechs Kindern und sechs Erwachsenen in einer Küche endete. Das war ein Spaß für die Kids, eine kleine organisatorische Herausforderung für die Mamis und die Papas hielten sich am Abend die Bäuche, weil vom vielen naschen kaum noch Platz für das gemeinsame Abendessen war – welches natürlich ebenso turbulent zuging.

Dann folgte großer Abschiedsschmerz auf der einen Seite und ebenso große Wiedersehensfreude mit den Großeltern auf der anderen Seite – zwiespältige Gefühle, die nun zu unserem neuen Leben gehören und uns auch in Zukunft begleiten werden.

Besuch bei Oma & Opa

Leider war Lenis Oma in den letzten Monaten sehr krank aber glücklicher Weise nun wieder auf dem Weg der Besserung. Was aber zur Folge hatte, dass unmittelbar in unserer vorerst letzten Deutschland-Zeit Oma und Opa auf einer Reha verweilten und wir sie nicht daheim besuchen konnten.

Für Leni war das sehr schwer, gehörte doch zu einem Oma-Opa-Besuch auch immer das Übernachten bei Ihnen dazu. Und darauf hatte sie sich sooo sehr gefreut. Das ging nun dieses mal nicht, aber wir haben unsere Route nach Berlin einfach mit einem Stop direkt in dem Ort der Reha-Klinik unterbrochen. Und so konnten wir Oma und Opa sehen, die Freude war riesig! Alle waren wir sehr gerührt und in Anbetracht der gesundheitlichen Herausforderungen in den letzten Wochen waren wir alle sehr erleichtert.

Und wir konnten sogar noch Zeit miteinander verbringen. Alle haben sich sehr gefreut und der Oma geht es schon wieder sooo viel besser und das machte uns alle glücklich! Ein gemeinsames Abendessen und am morgen danach ein gemeinsames Frühstück wurde intensivst für Erzählungen und ganz viel kuscheln genutzt.

Fernbeziehung zu Oma und Opa

Wir hatten schon vor dem Start in unser neues Leben weiter weg von den Großeltern gelebt. Leni ist deshalb mit dem Umstand „Fernbeziehung zu Oma und Opa“ aufgewachsen. Regelmäßig waren jedoch wir bei den Großeltern oder die Großeltern bei uns zu Besuch. Und Dank der Möglichkeiten durch die Modernen Medien war für uns den Kontakt aufrecht zu erhalten oder insbesondere der Austausch von Alltagsthemen absolut machbar.
Da man über Telefon oder Internet jederzeit ganz schnell miteinander in Kontakt treten kann, störte die Entfernung oft gar nicht mehr so sehr. Allerdings ersetzt das sicher nicht die physische Nähe, die wahrlich fehlt. Und um so intensiver nah sind sich Leni und ihre Großeltern bei jeder Gelegenheit des unmittelbaren Beieinanderseins.
Doch danach ging es weiter an unsere vorerst letzte Deutschland-Station.

Letzte Deutschland-Station Berlin

Warum verlassen wir Deutschland über Berlin und nicht über München?
Dringend mussten wir für unser nächstes Ziel unsere Kleider tauschen. Das heißt, weg mit der Herbst- und Winterkleidung und her mit den Sommerkleidern. Diese lagerten seit unserer Haushaltsauflösung bei der Familie in Berlin.

So hatten wir noch ein paar Tage mit der in Berlin lebenden Familie und somit eine, wenn auch kurze gemeinsame Vorweihnachtszeit mit leckerem Essen und gemütlichen Abenden. Auch für den Besuch von Weihnachtsmärkten, die Leni nach Berliner Stil noch gar nicht kannte. Hier waren die Weihnachtsmärkte sehr viel rummeliger, also eher wie bei uns in Bayern die Volksfeste betrieben wurden. Mit vielen Karussells und anderen Fahrgeschäften gespickt. Insgesamt sehr trubelig, weniger besinnlich und natürlich fehlte der Schnee, worüber aber die Berliner gar nicht traurig sind. Und wir können zumindest in diesem Jahr auch ganz entspannt auf den kalten Winter verzichten. Für uns sollte nun bald wieder die Sonne brennen.

Doch vorher stand das einlösen eines Geburtstags-Gutscheins, eine Kindervorstellung im Friedrichstadt-Palast noch auf dem Plan. Eine tolle Show! Leni liebt Vorstellungen aller Art und diese war so schön, weil sie von Kindern für Kinder gemacht war. Die Vorstellung versetzt die Zuschauer in die Steinzeit, das alte Ägypten, den Wilden Westen, ins Mittelalter, in die Wiener Klassik und in die Zukunft. Und das alles gepaart mit außergewöhnlich tollen Kostümen und aufwendig gestalteten Bühnenbildern. Absolut empfehlenswert!

Letzter Besitz abzugeben

Außerdem wird in Berlin unser letzter großer Besitz, mein Auto verkauft.
Mein Mini hat uns auf unserem Roadtrip durch Italien wie immer sehr zuverlässig an unser Ziel gebracht. Und ja, ich werde ihn ein bissl vermissen, da ich mich auf ihn in den letzten vier Jahren immer absolut verlassen konnte. Aber nun wäre er nur noch Ballast und soll Anderen ein größerer Nutzen sein. Den Autoverkauf selbst konnten wir in Berlin rein aus praktischen Gründen einfach besser in die Wege leiten.

Start in ein neues Kapitel

Und dann starteten wir von Berlin Tegel mit der Airline FlyScoot direkt nach Singapur, zu siebt.
Denn wir verbrachten die Zeit um Weihnachten und den Jahreswechsel zwar reisend, aber dieses Mal mit unseren Geschwistern und deren Familie. Das war toll! Ich erzähle Euch hierüber im nächsten Beitrag einiges mehr, kann Euch aber schon sagen, dass wir die Stationen Singapur und dann weiter in Malaysia die Orte Malakka, Kuala Lumpur, Ipoh und die Insel Pulau Pangkor erkundet haben.

 

Wir verabschieden uns von Deutschland und Europa und melden uns das nächste mal direkt aus Asien.

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Eure Boboli

 

Einer unserer sehr starken Beweggründe für das “Aussteigen” und den Start unserer Langzeitreise war auch unsere einzige Tochter.

Insbesondere ich sah meine inzwischen siebenjährige Tochter LeniLou unter der Woche kaum. Nicht selten vergingen auch wenn ich nicht dienstlich verreisen musste sondern nur im Büro in München oder Nürnberg arbeitete, einige Tage an denen ich meine Tochter nicht gesehen habe. In der früh verließ ich das Haus in Herrgottsfrühe, wenn sie noch schlief. Und am Abend war sie bereits im Bett und wieder eingeschlafen, wenn ich heim kam. An solchen Tagen war nicht mal Zeit, ihr eine Geschichte vor dem schlafen gehen vorzulesen. 60+ Stunden-Wochen waren ganz normal. 60 Stunden die Woche nicht verfügbar. Nicht verfügbar für die Dinge, die das Leben lebenswert machen. Um weder einem Hobby nachzugehen, noch mit meiner Familie Zeit zu verbringen oder einen Arzttermin wahrzunehmen.

Und jedes mal wieder zerriss es mir das Herz. Denn das ist “eine Zeit, die nie mehr wieder kommt“. Etwas, was ich nicht nachholen kann. Und etwas, was sich nicht verschieben lässt. Schieben wie meinen Kalenderinhalt. Ich war Meister darin, mit meinen Kalender in ständigem Dialog zu stehen. Der Job hatte mir dies abverlangt. Die Tage waren voll und mussten, um dies zu überstehen, schlichtweg durchorganisiert werden. Und selbstverständlich konnte ich meinem Kalender mitteilen, dass der Donnerstagnachmittag meiner Tochter gehörte. Aber ich möchte nicht, dass meine Tochter ein Kalendereintrag ist. Und nicht selten kam es dazu, dass dieser Eintrag ebenso wie all die anderen zahlreichen Termine ständig umher geschoben wurden. Weil immer wieder etwas vermeintlich wichtigeres in mein privates Zeitfenster rutschte und erforderlich machte, die gesamte Woche neu zu planen. Damit war meine Family-Time irgendwie immer wieder aufs neue ein Kompromiss, der Galaxien von sogenannter Quality Time entfernt war.

Hatte es geklappt, mit einem früheren Feierabend, mussten nicht selten dann doch Arzt- oder Behördentermine erledigt oder Telefonate oder Mails beantwortet werden. Dann war doch wieder nichts mit dem Mama-Tochter-Nachmittag in dieser Woche. Und alle waren enttäuscht. Wie erklärt man das einem kleinen Mädchen und warum eigentlich? Warum ist es normal, so viele Stunden täglich, wöchentlich und ja in unserem ganzen Leben nicht gemeinsam zu verbringen?

Wie viel Zeit haben wir?

Der Tag hat bekanntlich 24 Stunden. Wenn man sich an die von Ärzten und Wissenschaftlern empfohlene optimale Schlafdauer von mindestens 8 Stunden Nachtruhe hält, bleiben nur noch 16 Stunden für sämtliche Aktivitäten zur Verfügung.

Jetzt nehmen wir das Beispiel einer Vollzeittätigkeit, also 8 Stunden Arbeit plus Pause plus Arbeitsweg, kommt man auf ca. 10 Stunden Abwesenheit. Bleiben schon nur noch 6 Stunden für Privatleben, aber nicht gleich Freizeit. Oder zählen Arztbesuche, Behördengänge ja sogar Einkäufe, Haus oder Wohnung putzen, Kind von Kita holen usw. schon zur Freizeit?

Im Grunde ist all das Privatzeit, aber wirklich Zeit für das LEBEN, zur Erholung und im Idealfall zur Inspiration um Neues auszuprobieren oder auch Altgewohntes so richtig zu genießen blieb jedenfalls bei mir kaum.
Und in meinem Fall verringerte sich die viel zu wenige Freizeit noch massiv, weil ich deutlich mehr gearbeitet habe.

Die Frage nach der Zeit kann man mit dem überdenken der täglichen 24 Stunden schnell beantworten. Niemand aber kann Dir sagen, wie viel Zeit Dir tatsächlich bleibt. Unser Zeitkonto lässt sich nicht beeinflussen und auch nicht anderweitig auffüllen Die Zeit eines jeden ist begrenzt. Wie lang uns tatsächlich bleibt, mit unseren Lieben und um die Welt zu entdecken, um Pläne zu schmieden und all die Dinge zu tun, die tatsächlich wichtig sind, kann keiner vorher sagen. Deshalb sollten wir sie für die Menschen und Dinge nutzen, die uns am meisten bedeuten.

Ich habe meinen Job geliebt und niemand hatte mir aufgetragen, derart viele Stunden in ihn zu investieren. Vermutlich machte genau das mir den täglichen Spagat so schwer.

Zu wenig Zeit für uns

Mir kommen die sieben Jahre mit LeniLou vor, als wären sie wie im Fluge an mir vorbei gezogen. War ich daran beteiligt? Ich meine so wirklich, und immer dabei? Ich erschrecke mich, wie viele Stunden dieser Zeit ich und sie nicht beieinander waren und das gleiche gilt für die Zeit mit meinen Mann.

Wie glücklich sind wir, einen passenden Partner in dieser riesigen und verrückten Welt zu finden. Einen Partner der mit mir und in allen Momenten des Lebens durch schöne aber auch schwierige Zeiten geht, und einen der bleibt ganz lange und idealer Weise für immer. Und dann? Dann verabschieden wir uns jeden Morgen, um den Tag, also das Leben getrennt voneinander zu verbringen. Mich wundert überhaupt nicht, dass derart viele Ehen nicht halten. Dass gemeinsame Entwicklung und später dann ein entspannter Lebensabend zwar der Wunschgedanke aller Paare ist. Aber im Alltag den meisten absolut schwer fällt, sich nicht auseinander zu leben und dann den gemeinsamen Lebensabend überhaupt erreichen.

Gewonnen

heute sehen wir uns 24/7 ♥

Unser stärkster Beweggrund für diesen Schritt ist und bleibt die gewollte gemeinsame Zeit. Ich liebe es so sehr, in der Früh meine beiden Lieben zu beobachten, wie sie so langsam wach werden. Mein jahrelang antrainiertes frühe aufwachen hat sich noch nicht aufgelöst. Aber das macht gar nichts. Es wohnt inzwischen in mir eine Ruhe, die ich gar nicht mehr kannte. Den Moment tatsächlich bewusst wahrnehmen, dem Tag eine selbstbestimmte Struktur zu geben und das alles zusammen mit LeniLou und Alex sind das größte Geschenk, dass ich mir mit dem Ausstieg aus meinem geliebten Job machen konnte. Ich bin sehr dankbar für diese Erfahrung und dass wir das gemeinsam (er)leben dürfen!

Erinnerung

Ich möchte niemanden belehren, jeder hat für das was er tut seine Beweggründe. Und dennoch denke ich, dass wir viel zu viele Dinge tun, weil es schon immer so war, weil man wem oder was auch immer gerecht werden will, weil wir uns keine Zeit nehmen, alte Gewohnheiten in Frage zu stellen oder weil wir in einer Rolle stecken, aus der es nicht leicht ist, rauszukommen. Es gibt zahlreiche Gründe, die uns hemmen, neue Wege zu gehen und damit ggf. wertvolle Zeit verschenken. Deshalb möchte ich an dieser Stelle mit diesem Beitrag alle pflichtbewussten oder gewohnheitsliebenden Menschen daran erinnern: vergesst nie zu Leben!

Anbei verlinke ich Euch weitere interessante Artikel hierzu

Diese Dinge bereuen die meisten Menschen in ihrem Leben — macht nicht den gleichen Fehler

Fünf Dinge, die Sterbende am meisten bereuen

Ich bin nicht krank und hoffe auch, dass keiner meiner Leser ernsthaft krank ist. Und dennoch bin ich mit Fällen plötzlichen und heftigen lebensverändernden Diagnosen mehrfach konfrontiert worden, im eigenen Familien- oder Freundeskreis und manchmal auch in meinem Job.

Konfrontationen, die bei vielen und auch bei mir das eigene Tun und Handeln massiv in Frage gestellt haben. Wartet nicht auf schlechte Ereignisse, sondern hört jetzt in Euch rein. Das Leben ist zu kurz, um all die schönen Dinge auf später zu verschieben oder später dann gar zu bereuen, etwas nicht getan zu haben.

Viele Grüße

Eure Boboli