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Nach unserer Heimat werden wir häufig gefragt von Leuten, denen wir begegnen und die mit dieser “unserer Art” zu leben bisher keine Berührung hatten. Allerdings folgt diese Frage erst, wenn unsere Gesprächspartner über die erste Frage-Session zu “Wohnungslos und ohne Besitz dauerhaft unterwegs” hinweg sind. Dabei interessiert die Menschen am meisten

  • Wie macht man das?
  • War es schwer für euch, sich von all den Dingen (Hausstand und die meisten Habseligkeiten) zu trennen?
  • Wie lang plant ihr im Voraus die nächsten Orte?
  • Wie wohnt ihr unterwegs?
  • Was macht ihr so den ganzen Tag?

Wenn diese Fragen mal beantwortet sind, folgten zunächst bisher ausschließlich Reaktionen wie: „Wow – so mutig“ oder „toll, was ihr euch traut“.

Danach fangen viele das Grübeln an und es folgt:

Die Frage nach unserer Heimat?

Ich empfand häufig diese Frage auffallend negativ formuliert, ja fast schon beängstigend gestellt. Irgendwie muss der Mensch so ticken, dass man schnell etwas negatives sucht oder braucht, damit einem selbst seine eigenen Argumente Bestätigung für das gelebte Lebensmodell geben. Wobei ich klar sage, es gibt kein Richtig oder Falsch. Jeder soll leben, wie er es für richtig hält. Wichtig ist doch, dass jeder sein Lebensmodell selbst wählt und nicht nach Vorstellungen Anderer lebt.

Was bedeutet Heimat?

Bezogen auf das Reisen empfinden Reisende zum Start ihres Urlaubes große Freude wenn es darum geht, bereits bekannte Orte zu besuchen oder endlich mal wieder neues zu entdecken. Und manche lieben es sogar, sich in spannende oder gar waghalsige Abenteuer zu stürzen oder auch mal sportliche Herausforderungen im Urlaub anzunehmen. Doch zum Ende der Reise sagen viele Urlauber: „daheim ist es doch am schönsten“. In seine gewohnte Umgebung, in seine bekannte Routine, in seinen Familien- und Freundeskreis, eben in seinen gewohnten Alltag wieder zurück zu kehren. Das sind häufig Dinge, die man neben materiellen Details auch mit „Heimat“ verbindet.   

Und für uns?

Wir selbst verbinden Heimat eher weniger mit einer festen Adresse oder dem einen Ort aus dem wir kommen, also geboren sind oder lange gelebt haben.

Für uns ist Heimat da, wo wir drei beieinander sind, es uns gut geht, wir also mögen, was wir erleben und deshalb alle drei so ein wohlig warmes Gefühl im Herzen haben. Gegebenenfalls auch ein Ort, an dem wir tolle Erlebnisse hatten und gern wieder zurück kommen, aber sicher auch Begegnungen mit Menschen die wir in unser Herz geschlossen haben. Und ja, auch wir mögen einige Orte, die wir kennen, besonders gern. Um sich zu erden, um anzukommen, ggf. auch zu verarbeiten, was wir tolles erlebt haben und natürlich auch um Familie und Freunde zu treffen.

Dafür braucht es derzeit für uns aber nicht das eine Haus an dem festen Ort. Wir haben viele solcher Orte, die es uns leicht machen, schnell in Routinen für den Alltag reinzufinden.
Und das war schon immer so. Auch vor unserem Ausstieg waren wir bereits viel unterwegs. Mit Leni gingen wir schon ziemlich früh auf Reisen und deshalb erinnern wir uns immer wieder gern an Erlebnisse zurück, die wir mit Heimat verbinden, die aber nicht zwingend mit unserem letzten offiziellen Wohnort (Meldeadresse) zu tun haben und die uns heute möglich machen, das Gefühl von Heimat an vielen Orten dieser Welt zu spüren.

Einfluß auf unsere Reise

Gern werden wir deshalb zukünftig wie auch schon in der Vergangenheit bestimmte Orte häufiger ansteuern. Weil wir diese bereits von früheren Reisen kennen oder weil wir sie neu entdeckt haben und Besonderes damit verbinden. Sicher aber weil wir sie besonders mögen und es lieben, an ihnen unser Heimatgefühl zu spüren.

Wie ist es bei euch? Verbindet ihr Heimat mit eurem Wohnort oder eurer ursprünglichen Herkunft? Schreibt mir gern was ihr dazu denkt. Im Kommentarfeld direkt unterhalb des Blogposts könnt ihr mir eure Gedanken hierzu mitteilen.

Viele Grüße

Eure Boboli